VOL.AT 1. März 2014
 

Premiere “GrillFleisch” – Das liebste Hobby von „köriga Mä“?
Von Gemeindereporter Edgar Schmidt am 11. März 2014 11:10 Akt.: 11. März 2014 11:20
Gabi Fleisch überzeugte mit ihrem neuesten Opus. Foto: © VN/Steurer
Götzis. (sch)

Wenn man Fleisch heißt und zudem eine ideenreiche Kabarettistin ist, liegt die Versuchung nahe, mit „Fleisch“ ein bisschen Scherz zu treiben. Das war bei der prickelnden „FleischesLust“ so, und nun sind seit dem 6. März die Gabi-Fans wieder lustvoll aus dem Häuschen, nämlich beim neuesten Programm der Vorarlberger Spitzenkabarettistin im Vereinshaus, das Gabi schlicht und einfach „GrillFleisch“ nennt. Ja, es geht diesmal um das wohl beliebteste Hobby heimischer „Mä“, das Grillen. Die Saison steht bei diesen Frühlingstemperaturen ja schon fast vor der Tür …

Grillen, das kann und mag doch jeder, könnte man fürs erste meinen; doch Einspruch; Gabi Fleisch, einmal mehr die präzise Meisterin von sprühenden Pointengewittern und mimischen Parodien, von kritisch-satirischer Beobachtung ihrer Landsleute, zeigt zwei Stunden lang auf höchst vergnügliche Art, dass Grillen samt brennenden oder glühenden Monstern mit Gas oder Kohle nicht nur der Freudenspender für den Gaumen ist, sondern auch ein richtiger Zankäpfel in der ehelichen Zweisamkeit werden kann: Gabi Fleisch demonstriert das an ihrem Bühnenpaar Egon (unsichtbar hinterm Vorhag) und Ottilie (Gabi herself). Dieser Egon isr nämlich in Sachen Grillen kein typischer Gsiberger, denn Ottilie hat ihm zu Weihnachten einen ungeliebten, ja gefürchteten Grill geschenkt (viel lieber wäre ihm ein Bastelraum gewesen), und so beschränkt er sich als fauler Sack aufs Kommandieren rund um das Grillen, und Ottilie/Gabi hat allein die ganze „Fleisch“-Arbeit von der Metzg bis auf den Grillteller, der schlussendlich auf die Gäste wartet..
 
Grillen und viel mehr

Gabi Fleisch, wieselflink im Mundwerk, in den Bewegungen und bei einer Fülle von Assoziationen, packt in ihren Riesenmonolog, übrigens permanent Eierlikör schlürfend, perfekt ohne den kleinsten Durchhänger, eine Riesenfülle kabarettistischer Glanzlichter hinein, bei denen das Grillen (köstlich die Aufzählung der Gabi-Fleisch-Grillarten inkl. „Grill-Eunuchen“, die gar keinen Grill haben), dann nur der rote Faden für mancherlei andere Späße Gabis ist, z. B. Dessous-Probe, „heimische“ Kindervornamen von Abigail bis Dustin, Beamtenvorurteile, Lehrer (sie haben nie Urlaub, nur Ferien) … und dann die brillante Szene mit Gabi in ihrer Paraderolle als alte, nuschelnde Frau mit herrlich-komischen Alzheimer-Bonmots auf Besuch im Altersheim = „Kartonagen-Event“ bi luter alta Schachtla. Apropos Dialekt. Viele amüsante Momente präsentiert Gabi Fleisch selbstredend mit der pointensicheren Behandlung ihres Götzner Dialekts. Beschreibende Worte sind zuwenig, man muss in das GrillFleisch Gabis live hineinbeißen! Gelegenheit dazu gibt´s aktuell in Götzis und später bis 12. Juni bei der Vorarlberg-Tournee. Karten beim Musikladen: 05522/41000 bzw. bei ländleTICKET in allen Raiffeisenbanken und Sparkassen
Die großartige Leistung des Publikumslieblings wurde bei der Premiere zu Recht stürmisch bejubelt und mit viel Blumen honoriert. Nicht zu vergessen auch Hajo Förster, der beliebte Ländle-Fan aus Köln, dessen Regie-Pranke Gabi sicher durch die Grill-Freuden führte.

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